Das Kind in Dir
Stellt Ihr Euch auch manchmal die Frage: „Wieso bin ich so wie ich bin?“ Ich stelle mir diese Frage oft in Situationen, in denen ich mir denke: Wieso hast du nicht deine Meinung gesagt? Wieso hast du nicht mal „NEIN“ gesagt? Wieso hast du dich nicht einfach mal getraut?
Jeder von uns hat diese Eigenschaften, die einem selbst sehr schwer fallen sie zu ändern oder schlimmer sogar sind negative Eigenschaften, die wir unbewusst in uns tragen. Ich spreche von Eigenschaften die uns in der Zwischenmenschlichkeit hindern wir selbst zu sein oder uns daran hindern ein langfristiges, harmonisches und glückliches Leben zu führen.
Schuld daran ist zum größten Teil unsere Kindheit. Diplom-Psychologin Stefanie Stahl schrieb das Buch „das Kind in Dir muss Heimat finden“. Dieses Buch möchte ich JEDEM ans Herz legen. Jeder der das Interesse hat seine Knoten in sich zu lösen, sich selbst besser zu verstehen und sich stets zu verbessern, sollte vielleicht einen Blick hineinwerfen.
Mir persönlich hat das Buch sehr geholfen mehr aus mir raus zu kommen, meine Meinung durchzusetzen und vor allem zu verstehen, dass ICH genüge und gut genug bin! Ich strebe immer nach Perfektion, kann oft nicht abschalten und nichts tun. Immer denke ich mehr machen zu müssen, um zufriedener im Leben zu sein. Dies führt dazu, dass ich schöne Momente nicht mehr zu 100% genießen kann. Und dann stelle ich mir die Frage: „wieso bin ich so wie ich bin?“ Stefanie Stahl hilft in diesem Buch dabei die Wurzeln zu dieser Frage zu finden.
Es handelt sich um unsere Glaubenssätze die unsere Eltern uns in den ersten 6 Lebensjahren eingeprägt haben. Sätze, die wir heute noch im Unterbewusstsein, in uns tragen. Glaubenssätze unserer Eltern sind z.B.: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Leben bekommt man nichts geschenkt. Frauen haben nichts zu sagen. Die Welt ist gefährlich. Das wird sowieso nichts.
Diese Glaubenssätze bringen einem Kind zu verstehen z.B.: Ich kann dir nicht vertrauen. Ich muss deine Erwartungen erfüllen. Ich darf keine eigene Meinung haben. Ich muss mich anpassen. Ich darf keine Fehler machen oder ich muss immer auf der Hut sein.
Diese Sätze sind so tief in uns verankert, dass wir gar nicht merken, dass sie der eigentliche Grund sind weshalb wir Verletzlichkeit, Traurigkeit, Wut, Druck, Verzweiflung oder Angst verspüren. Mit diesen negativen Gefühlen möchten wir natürlich nicht in Kontakt kommen und bauen uns eine Art Selbstschutz auf, was menschlich ist.
Wir schützen uns dagegen z. B. mit:
- Verdrängung! negative Gefühle aus der Realität verdrängen oder sogar vergessen.
- Selbstmitleid! sich immer in der Rolle des Opfers sehen und sein gegenüber als Dominant betrachten.
- Kontrolle! immer alles im Griff haben aber bloß nichts abgeben.
- Perfektionismus! erlauben sich selbst aber auch anderen keine Fehler und wollen immer höher, schneller, weiter.
- Machtstreben! schnell aggressiv, müssen immer Recht und das Sagen haben.
- Angriff! kommen nicht mit Kritik zu recht und können eigene Fehler nicht zugeben; zickig.
- Harmoniestreben! möchten es allen Menschen recht machen und unterdrücken dabei eigenen Wünsche.
- Rückzug! Konfrontationen aus dem Weg gehen; wenig zwischenmenschlicher Kontakt.
Unbewusst arbeiten wir in unserem „erwachsenen Ich“ gegen die Dinge, die ganz tief in uns sitzen und eigentlich einen ganz anderen Ursprung haben.
Das Thema ist sehr komplex und betrifft uns ALLE. Ob schöne oder traumatische Kindheit, ob verwöhnt oder streng erzogen. Wir alle tragen unbewusste Glaubenssätze in unserem Leben, die uns sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.
Mit diesen Worten möchte ich diesen Beitrag abschließen. Ich hoffe damit Eure Neugierde entfacht zu haben, Eure eigenen Glaubenssätze zu finden und zu erfahren, warum Ihr so seid, wie Ihr seid und was Ihr dagegen tun könnt Eure negativen Eigenschaften ganz bewusst zu positiven zu formen, ohne in Selbstschutz zu verfallen.
Tipp: Ein sinnvolles (Weihnachts-) Geschenk oder auch als Hörbuch erhältlich hier.
XO Katja